Die Dramaturgie
Vom Wirrwarr zur Form – Wie aus einer Idee ein Bühnenstück wird
Zwischen dem Werbeteaser und den ersten Intensivproben in Sevilla gab es noch eine wichtige, fast stille Phase: Die Transformation.
Wie wird aus einem Gedanken ein Bühnenwerk? Aus einer Vision eine Dramaturgie? Wie schreibt man eine Regie, wenn alles, was man hat, ein vibrierendes Inneres ist?
Das war Neuland für mich. Und ich merkte schnell: Ich war überfordert.
Zu viele Ideen, zu viele Bilder, Gefühle, Sätze. Ich hatte ein Konzept auf Papier – aber noch kein Stück. Keine klare Linie, keine Struktur, keine Dramaturgie.
In dieser Unsicherheit tauchte plötzlich ein Mensch auf, der alles veränderte: Leonor Leal. Ich erzählte ihr von meinem inneren Chaos, meinem Wunsch, all das in eine Form zu bringen – und sie sagte sofort: „Ich bin dabei.“
Seitdem begleitet sie mich als Mentorin. Sie hilft mir, die Gedanken zu ordnen, Fäden zu ziehen, Prioritäten zu setzen. Wir sprechen über Storytelling, über Szenen und Übergänge, über Bewegung und Bedeutung. Sie stellt mir Fragen, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Und langsam, fast unmerklich, formt sich aus dem inneren Flimmern eine Struktur.
Ich sammelte meine Ideen auf Notizzetteln, überall. Ich schaute Tanzfilme, las Biografien, studierte Werke anderer Künstlerinnen. Ich sprach mit Kolleginnen, suchte Resonanz, wollte herausfinden, was ich eigentlich erzählen will – und wie.
Es war ein Prozess zwischen Intuition und Handwerk. Zwischen Chaos und Klarheit.
Von der Idee zur Praxis. Vom Konzept zur Choreografie. Von der inneren Welt zur Bühne.
Ein intensiver, herausfordernder Schritt – aber auch einer der schönsten.
Denn hier begann die Vision wirklich lebendig zu werden.